2019 SoSe – Seminarstunde 02

Wissenschaftstheorie

Neues Buch als Grundlage

Was ist anders im neuen Buch?

  • Einfacher, normalsprachlicher Einstieg.
  • Thema «Struktur» erscheint erst in späteren Kapiteln.
  • «Ereignis» als zentrale Komponente von Theorien.
  • Aufnahme des Themas «Wahrscheinlichkeit».
  • Ca. 80 anschauliche Abbildungen.
  • Das Buch begleitende Website
    • theory-of-science.com
    • mit über 120 Übungen
    • und zusätzlichen Informationen.

Inhaltsverzeichnis

1 Grundbestandteile der Wissenschaft
2 Wissenschaftstheorie
3 Wechsel zwischen Beschreibungsebenen
4 Sprachen und Ausdrücke
5 Begriffe
6 Modelle
7 Intendierte Systeme und Faktensammlungen
8 Wissenschaftlicher Anspruch
9 Messung
10 Modellgeleitete Bestimmung
11 Statistische Bestimmung
12 Struktur und Invarianz
13 Entstehung von Theorien
14 Änderung einer Theorie
15 Theorienvergleich
16 Theoriennetze
17 Eine Theorie der Wissenschaften
18 Wissenschaftstheorie und Wahrscheinlichkeit
19 Ausblick

Übungen

Was ist Wissenschaftstheorie?

Wir verstehen Wissenschaftstheorie auf die folgende Weise:
Sie untersucht sowohl statisch als auch dynamisch Theorien, Theoriennetze, Strukturen, Modelle für Wirklichkeitsbereiche, die dazugehörigen Bestimmungs- und Messmethoden und allgemeinere Methoden und Prozesse, die in den Theorien verwendet werden. Solche Untersuchungen gehen von wissenschaftlichen Theorien und Netzen als intendierte Systeme für die Wissenschaftstheorie aus.

Wissenschaftliche Disziplinen

Die Wissenschaft ist in viele verschiedene Disziplinen aufgeteilt. In jeder Disziplin gibt es verschiedene Wissensbereiche.

Ein Wissensbereich wird zusammengehalten

  • erstens durch eine Theorie (oder ein Theoriennetz) und
  • zweitens durch eine Gruppe von Wissenschaftlern, welche bestimmte Systeme erforschen, die sie interessant finden. Wir reden im Folgenden von der Gruppe, d.h. einer Menge von Personen, die eine bestimmte Theorie untersucht oder untersuchen möchte.

Komponenten einer Theorie

Eine Theorie enthält verschiedene Komponenten. Die beiden wichtigsten sind die sog. intendierten Systeme (oder intendierten Anwendungen) und die theoretischen Modelle, die in dieser Theorie entwickelt wurden. Die Modelle werden durch Sätze (Terme) bezeichnet oder charakterisiert. Jede Theorie hat eine abgegrenzte Menge von Termen. Wir nennen diese Terme die Terme der gegebenen Theorie.

In der Mathematik ist ein Term ein sinnvoller Ausdruck, der Zahlen, Variable, Symbole für mathematische Verknüpfungen und Klammern enthalten kann. Terme sind die syntaktisch korrekt gebildeten Wörter oder Wortgruppen in der formalen Sprache der Mathematik.

Die wichtigsten Ebenen einer Theorie

  • Theorienentwicklungen
  • Theoriennetze
  • Theorien
  • Sprachen
  • Modelle
  • intendierte Systeme
  • Fakten
  • Ereignisse

SWI-Prolog

Entweder lokal installieren (siehe z.B. die folgende Installationsanleitung)
– oder –
online nutzen (siehe: SWISH).

Entwicklungsumgebungen für SWI-Prolog

In SWI-Prolog vorhandene Entwicklungswerkzeuge

IDE-Plugins für SWI-Prolog

Abbildungen von Theorien in Prolog – Erste Schritte

theorienliste([theoriename1,theoriename2,theoriename3,theoriename5]).
theorie(theoriename1,[modell1,intsystem1]).
theorie(theoriename1,[modell1,intsystem2]).
theorie(theoriename2,[modell2,intsystem3]).
theorie(theoriename2,[modell2,intsystem4]).
theorie(theoriename2,[modell2,intsystem5]).
theorie(theoriename5,[modell5,intsystem6]).
theorie(theoriename5,[modell5,intsystem3]).

theorie(N,M,I) :-
	theorienliste(U),
	member(N,U),
	theorie(N,X),
	X = [M,I].

Beispielabfragen

?- theorie(Name,Modell,IntSystem).
Name = theoriename1, Modell = modell1, IntSystem = intsystem1 ; Name = theoriename1, Modell = modell1, IntSystem = intsystem2 ; Name = theoriename2, Modell = modell2, IntSystem = intsystem3 ; Name = theoriename2, Modell = modell2, IntSystem = intsystem4 ; Name = theoriename2, Modell = modell2, IntSystem = intsystem5 ; Name = theoriename5, Modell = modell5, IntSystem = intsystem6 ; Name = theoriename5, Modell = modell5, IntSystem = intsystem3.
?- findall(W,theorie(theoriename2,W),Liste).
Liste = [[modell2, intsystem3], [modell2, intsystem4], [modell2, intsystem5]].

Verwendete Konstrukte und Prädikate

  • Liste: []
  • Element einer Liste: member/2
  • Gleichheit: =/2
  • Sammle alle Lösungsinstanzen in einer Liste: findall/3